Franz Graf
September 20 - November 2, 2014
Opening Reception:
Saturday, September 20, 18-21h
the artist is present
Finissage:
Sunday, November 2, 19-21h
the artist is present
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Sunday, November 2, 19-21h
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Franz Graf (born in Tulln in 1954) lives and works in Vienna and the Waldviertel region in Lower Austria. He studied with Oswald Oberhuber at the University of Applied Arts Vienna. From 1979 to 1984, he cooperated closely with Brigitte Kowanz. Between 1997 and 2006, he was a visiting professor at the Academy of Fine Arts Vienna.
Franz Graf pursues traces and sets signs. His primary concept is based on the linkage and overlapping of various media and material, like abstract, ornamental, and figurative drawings, found pieces of literary text, individual letters and words, concrete illustrations of reality with the camera, and found objects that lead to a new open structure in the work, where motivic definition vary widely. From a neo-conceptualist perspective, Franz Graf develops chains of abstraction and association where elements are used from the past to complement memory and the evaluation of the present and appeal to subconscious processes.
Franz Graf pursues traces and sets signs. His primary concept is based on the linkage and overlapping of various media and material, like abstract, ornamental, and figurative drawings, found pieces of literary text, individual letters and words, concrete illustrations of reality with the camera, and found objects that lead to a new open structure in the work, where motivic definition vary widely. From a neo-conceptualist perspective, Franz Graf develops chains of abstraction and association where elements are used from the past to complement memory and the evaluation of the present and appeal to subconscious processes.
“Bei Franz Graf kann man mit Heraklit sagen: Alles fließt. Nichts ist festgelegt, sondern alles wird zum Modul in einem ikonographischen Zaubergarten, der Form, Konsistenz und künstlerische Anmutung ständig verändert. Man hat sich angewöhnt, so eine Haltung postkonzeptuell zu nennen; man könnte Grafs Ansatz aber auch mit einem Begriff aus der Musik bezeichnen, die ein ganz wesentliches, stimulierendes Element seiner Arbeit darstellt: dem Remix, verstanden als permanentes Neuarrangement von Hervorbringungen, die aber keineswegs beliebig, sondern von einer Haltung, einer Attitüde gesprägt sind. "Die Haltung hält länger als die Notwendigkeiten,” hat Bertolt Brecht geschrieben, “sie widersteht den Notwendigkeiten. Wer eine Haltung hat, der kann vieles tun und verliert sein Gesicht nicht. ”Die Haltung von Franz Graf ist die strategische Setzung der Langsamkeit in einer Zeit, in der die meisten Ereignisse Nicht-Ereignisse sind, sich dafür aber geradezu überschlagen. Graf übersetzt Bilder, die von schnellen unmittelbaren visuellen Dokumentationsmedien wie Fotografie oder Video hergestellt werden, in langsamere wie eben die Zeichnung und schreibt sich auf diese Weise ein in die Texturen und materiellen Gegebenheiten der Trägermedien. Es ist eine Form von Tätowierung dessen, was der Fall ist und gleichzeitig die Manifestation einer Unversöhntheit mit den gegenwärtigen Bedingungen der Existenz. Das unzulängliche Allzumenschliche wird von Franz Graf zu einer Erzählung geformt, die sich jenseits der Sprache in einem Raum der poetischen Irritation ausfaltet.
Franz Grafs Kunst ist eine ars combinatoria, ein hypnagogischer Reigen, der einem flüchtigen Traumzustand zu einer dauerhaften Form verhilft und die Modalitäten des Wahns und der Entgrenzung an Orten einer nüchternen, rauschbefreiten Weltwahrnehmung verankert. Einzelne Bilder tauchen wie eine Erinnerungsspur 'out of the past' immer wieder auf und werden in der Wiederholung zu Taktzeichen, die den Rhythmus der visuellen Abfolge gliedern. Alltags- und Gebrauchsgegenstände werden auratisch aufgeladen, magische Formen und Formeln wiederum entzaubert und in ihrer dekorativen Ornamentalität ausgestellt.” - Thomas Mießgang